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Tatamis - das Sinnbild für japanischen Wohnstil

Die Schlichtheit und Ästhetik der Tatamis schaffen gemeinsam mit den typisch japanischen Shoji Schiebewänden einen ganz besonderen Charme in Ihrem Zuhause. Wer schon einmal auf einer originalen Tatami Matte laufen durfte, dem ist bestimmt die angenehme Oberflächenbeschaffenheit aufgefallen.

Im alten und ländlichen Japan werden Tatamis in traditionell gestalteten Zimmern, den sogenannten Washitsu, als Fußboden verwendet. Tatamis sind isolierende und dämpfende Matten aus Reisstroh. Da eine Tatami Matte recht empfindlich ist, wird sie in Japan nur barfuß oder mit Socken betreten.

Japanischer Wohnstil mit Tatamis auf dem Boden
Japanischer Wohnstil mit Tatamis

Detailierte Informationen zu Tatamis

Was sind Tatami Matten?

Tatami Matten sind isolierende und dämpfende Reisstrohmatten, die einige Zentimeter dick sind. Nach alter japanischer Tradition werden Tatami Matten als Bodenbelag genutzt. Auf diesen liegt dann der Futon, der zum Schlafen auf den Boden ausgerollt wird. Tagsüber werden die Futons wieder eingerollt und in z. B. Wandschränken aufbewahrt. Somit können Tatamis eine Alternative zu Betten sein, da eine Futonmatratze auf ihnen liegen kann. Es gibt aber auch spezielle Tatami Betten, wobei dann die Futonmatratze in das Bettgestell eingelegt wird.

Woraus bestehen Tatamis?

Tatami Matten bestehen aus den natürlichen Materialien Stroh und Gras. Eine Tatami-Matte ist in der Regel 4,5 cm dick (Standard Pressung) oder 5,5 cm (HQ - High Quality). Es gibt auch dünnere Matten im Handel, die dementsprechend günstiger sind, allerdings auch nicht so robust. Bei Futonwerk können Sie nur High Quality Tatamis kaufen. Diese sind schwer, robust und können nicht verrutschen. Den Kern der Tatami Matte bildet Reisstroh, auf das eine Binsenmatte mit seitlich angenähten Baumwollbändern fixiert wird. In Japan wird dafür die Flatter-Binse verwendet (jap. Igusa).

Wie sind Tatamis aufgebaut?

Tatami Matten bestehen aus drei Komponenten. Schon seit Jahrhunderten erfolgt die Herstellung dieser Bodenmatten in drei Schritten.

  1. Im ersten Schritt wird der Kern der Tatamimatte aus mehreren Lagen Reisstroh gepresst. Der Kern der Matte wird als Tatami-Doko bezeichnet.
  2. Als nächstes wird um den Reisstrohkern eine aus Igusa-Gras gebundene Binsenmatte gewickelt, die sogenannte Tatami-Omote.
  3. Danach werden die Ränder der Tatami-Matte mit einem textilen Band eingefasst, die man als Tatami-Beri bezeichnet.
Aufbau und Inhalt einer Tatami Matte

Heutzutage wird aus Kostengründen der Kern oft alternativ aus einer Reisstroh-Schaumstoff Mischung hergestellt, die jedoch von einer minderen Qualität zeugen. Unsere Tatamis bestehen aus rein natürlichen Materialien und erfüllen die höchsten Qualitätsansprüche. Wir führen nur die originalen, klassischen Tatamis.

Wo kommen Tatamis zum Einsatz?

Traditionelle Nutzung

Ursprünglich dienten Tatamis dem Adel als Schlaf- und Sitzunterlage. Später dann wurden ganze Wohnräume mit Reisstrohmatten ausgelegt.

Heute ist die Art der traditionellen Inneneinrichtung nicht mehr ganz so weit verbreitet. Dennoch gibt es in vielen japanischen Wohnungen immer noch zumindest einen Raum, der mit Tatami-Matten ausgelegt ist.

Japan Wohnstil mit Tatami Bodenbelag

Im Kampfsport als Bodenbelag

Auch im Kampfsport, wie bei Judo, Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ), Karate oder MMA, kommen Tatami-Matten zum Einsatz. Um Würfe und Sturztechniken abzufedern, werden dafür vor allem die 5,5 cm dicken Matten verwendet, die Sie bei uns im Sortiment finden.

Judo Halle mit Tatami Boden

Als Unterlage für den Futon

Nach alter japanischer Tradition werden Tatami Matten als Bodenbelag genutzt. Auf diesen liegt dann der Futon.
Es gibt zwei Möglichkeiten, Tatamis als Unterlage für den Futon zu verwenden:

  1. Der Tatami liegt auf dem Boden und die Futonmatratze liegt oben auf (Bedarf einer intensiveren Lüftung). Auf der Reisstroh Unterlage können dann ein oder auch zwei Futons liegen. Sie liegen hier sehr bodennah.
  2. Mit einem Tatami Bett liegen die Matten auf einem Lattenrost in einem Bettgestellt. Sie liegen hier in einem Bett auf Reisstrohmatten.
Tatami Bett mit einem TWIN Futon
Worauf liegt mein Futon?
Alle Tipps und Hinweise zur Futonunterlage Tatami im Video von Futonwerk.

Tipps und Pflegehinweise zu Tatami Matten

Mit der richtigen Pflege haben Sie an Ihren Tatamis viele Jahre lang Freude. Tatami-Matten sind Produkte aus Naturmaterialien. Die Lagerung der Tatamis sollte selbstverständlich trocken sein, da die Matten aus Stroh gemacht sind. Das heißt, sie werden durchaus farblich leicht variieren. Im Laufe der Zeit wandelt ihr Farbspiel von grün-braun in gold-gelb.

Da die Reisstrohmatte recht empfindlich gegen Reibung ist, sollte sie nicht mit Schuhen betreten werden. Die Matten reagieren zudem sehr empfindlich auf punktuelle Belastung, weshalb nur Möbel mit einer großen Auflagefläche gewählt werden sollten.

Achten Sie ebenfalls auf eine ausreichende Durchlüftung in dem Raum, in dem die Tatami Matten liegen. Es kann ansonsten passieren, dass sich auf den Matten Stockflecken oder Schimmelpunkte bilden, wenn sie in einem Raum verlegt sind, in dem sich Kondensfeuchtigkeit bildet (z. B. Souterrain-Wohnungen).

Weitere Tatami-Tipps

1. Auspacken

Tatamis auspacken

Wenn die Tatami Matten bei Ihnen ankommen, brauchen diese nach dem Auspacken einige Tage zum auslüften, am besten bei Raumtemperatur. Dabei tritt ein natürlicher Geruch aus, der nicht schädlich ist, aber intensiv. Insgesamt verschwindet der Geruch nach ein paar Wochen.

2. Absaugen

Tatamis absaugen

Die Tatami-Matten können auf niedrigster Stufe mit einem Staubsauger abgesaugt werden (am besten mit dem Polsteraufsatz). So werden Staub und Schmutz tiefenrein entfernt. Sollte es zu Flecken gekommen sein, benutzen Sie ein weiches halbfeuchtes Tuch, mit dem Sie die Flecken vorsichtig abwischen. Danach müssen die Tatamis vollständig austrocknen.

3. Durchlüften

Tatamis durchlüften

Die Tatamis selbst sollten halbjährlich einmal aufgestellt werden, um gut auszulüften. Werden die Tatamis als Unterlage für eine Futonmatratze verwendet, sollte das Futon idealerweise häufig gewendet und umgeklappt oder aufgerollt werden. Die Feuchtigkeit, die sich nachts durch Wärme und Schweiß bildet, kann trocknen und dringt so nicht in den Tatami ein.

4. Trocknen

Tatamis in der Sonne trocknen

Sobald die Sonne im Frühjahr scheint und die Temperatur steigt, kann man die Matten auch mal für ein paar Stunden draußen aufstellen. Das UV-Licht der Sonne tötet die meisten Keime und Bakterien auf den Reisstrohmatten ab, während der Wind sie gut durchlüftet.

Wie groß sind Tatami Matten?

Traditionell sind die Maße der Tatamis festgelegt. Im alten Japan wurde Tatami sogar als Maßeinheit verwendet. Üblicherweise war ein Tatami ein halbes Ken breit und ein Ken lang. Wenngleich die Länge eines Kens, je nach Region, zwischen 155 cm und 191 cm variieren kann, ist das gängigste Maß hierfür bei 1,80m.

Das klassische Tatami-Maß ist also 90x180cm. In diesem Maß wird auch das klassische Tatami-Square gelegt, aus 4x 90/180 und 1x 90/90 cm, das dann 2,70m x 2,70m im Außenmaß ist. Ein Tatami-Square lässt sich natürlich auch mit unserem Europäischen Maß 100x100cm legen, 4x 100/200 und 1x 100/100cm, mit einem Außenmaß von 3x3m.

Da die Nachfrage nach den Reisstrohmatten im europäischen Raum enorm gestiegen ist, gibt es sie in gängigeren Maßen wie 100x200cm, 90x200cm, 80x200cm, 70x200cm, sowie 90x180cm und natürlich 90x90cm und 100x100cm. Für welche Größe Sie sich auch entscheiden - Die Produkte aus unserem Shop werden immer mit kostenlosem Versand persönlich von uns ausgeliefert.

Tatami square

Tatami Square
Quadratisches Format eines Tatami

Tatami Matten

Tatami Matten
Rechteckiges Format eines Tatami