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Tatami - das Sinnbild für japanischen Wohnstil

Die Tatami hat eine sehr lange Tradition in Japan. In alten und traditionellen japanischen Zimmern, den sogenannten Washitsu, wird es als Fußboden verwendet.

Dort wird die natürliche Reisstrohmatte Tatami nur barfuß oder mit Socken betreten, um die Oberfläche nicht zu beschädigen oder zu verschmutzen. Da die Tatami Matten eine sehr gut isolierende Wirkung haben, werden sie auch als Sitz- oder Schlafplatz genutzt.

Zum Schlafen hat man die Futon Matratzen einfach auf den Tatamis ausgerollt. Morgens wurden die Futons wieder eingerollt und zur Seite gelegt oder im Wandschrank verstaut.

Die praktische Funktionalität, vor allem in kleinen Räumen, und die Ästhetik der Tatamis bilden ein Sinnbild für den sogenannten japanischen Wohnstil, der sich immer größerer Beliebtheit im europäischen Raum erfreut.

Tatami als Bodenbelag im Schlafzimmer
Japanischer Wohnstil mit Tatami als Bodenbelag

Informationen zum Tatami

Was sind Tatami Matten?

Tatami Matten sind isolierende und dämpfende Reisstrohmatten, die einige Zentimeter dick sind. Nach alter Japanischer Tradition werden die starken Matten als Bodenbelag genutzt. Darauf liegt dann der Futon, der zum Schlafen auf den Boden ausgerollt wird. Tagsüber werden die Futons wieder eingerollt und in z. B. Wandschränken aufbewahrt. Während sich die modernen Japaner zunehmend von dieser Tradition entfernen, werden Tatamis bei uns zunehmend als eine Alternative zum klassischen Bett gesehen, ob direkt auf dem Boden oder im Tatami Bett, weil Futons / Matratzen gut auf der Ebenen Flächen liegen. Weil die hochverdichteten Reisstrohmatten aber keine Lüftung bieten, ist ein regelmäßiges Wenden der Matratzen gefragt.

Wie sind die Reisstrohmatten aufgebaut?

Tatami Matten bestehen aus den natürlichen Materialien Stroh und Gras. Den Kern bildet Reisstroh, auf das eine Binsenmatte mit seitlich angenähten Baumwollbändern fixiert wird.

In Japan wird dafür die Flatter-Binse verwendet (jap. Igusa). Eine Standard Tatami-Matte ist 4,5cm dick (Standard Pressung - SQ, eher empfindlich) oder die hochverdichtete, begehbare 5,5cm (HQ - High Quality).

Wie werden Tatamis hergestellt?

1. Im ersten Schritt wird der Kern der Tatamimatte aus mehreren Lagen Reisstroh gepresst. Der Kern der Matte wird als Tatami-Doko bezeichnet.

2. Als nächstes wird um den Reisstrohkern eine aus Igusa-Gras gebundene Binsenmatte gewickelt, die sogenannte Tatami-Omote.

3. Danach werden die Ränder der Tatami-Matte mit einem textilen Band eingefasst, die man als Tatami-Beri bezeichnet.

Wo kommen Tatamis zum Einsatz?

Schlaf- und Sitzunterlagen für Reisstrohmatten

Traditionelle Nutzung

Ursprünglich dienten Tatamis dem Adel als Schlaf- und Sitzunterlage. Später dann wurden ganze Wohnräume mit Reisstrohmatten ausgelegt.

Heute findet man in vielen japanischen Wohnungen immer noch zumindest einen Raum, der mit Tatami-Matten ausgelegt ist.

Grünliche Oberfläche der Reisstrohmatten in einem Kampfsportzentrum

Im Kampfsport als Bodenbelag

Auch für japanische Kampfkünste, wie bei Judo, Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ), Karate oder MMA, kommen Tatami-Matten zum Einsatz.

Um Würfe und Sturztechniken abzufedern, werden dafür vor allem die 5,5 cm dicken Matten verwendet, die Sie bei uns im Sortiment finden.

Twin Futon

Als Unterlage für den Futon

Es gibt zwei Möglichkeiten, Tatamis als Unterlage für den Futon zu verwenden:

1. Die Futonmatratze wie z. B. ein TWIN FUTON, liegt auf den Tatami Matten. Hier liegen Sie sehr bodennah.

2. Im Tatami Bett liegen die Matten auf Lattenrosten oder einer Holzunterkonstruktion im Bettgestell.

Tipps und Pflegehinweise für die Matten

Mit der richtigen Pflege haben Sie an Ihren Tatamis viele Jahre lang Freude. Tatami-Matten sind Produkte aus Naturmaterialien, ihre Lagerung sollte selbstverständlich trocken sein, da die Matten aus Stroh gemacht sind. Das heißt auch, sie werden durchaus farblich leicht variieren. Im Laufe der Zeit wandelt ihr Farbspiel von grün-braun in gelb-bräunliche Farbtöne. Da die Reisstrohmatte recht empfindlich gegen Reibung ist, sollte sie nicht mit Schuhen betreten werden.

Die Matten reagieren zudem sehr empfindlich auf punktuelle Belastung, weshalb nur Möbel mit einer großen Auflagefläche gewählt werden sollten.
Achten Sie ebenfalls auf eine ausreichende Durchlüftung in dem Raum, in dem die Tatami Matten liegen. Es kann ansonsten passieren, dass sich auf den Matten Stockflecken oder Schimmelpunkte bilden, wenn sie in einem Raum verlegt sind, in dem sich Kondensfeuchtigkeit bildet (z. B. Souterrain-Wohnungen).

1. Auspacken

Matte auspacken

Wenn die Tatami Matten bei Ihnen ankommen, brauchen diese nach dem Auspacken einige Tage zum auslüften, am besten bei Raumtemperatur. Dabei tritt ein natürlicher Geruch aus, der nicht schädlich ist, aber intensiv. Insgesamt verschwindet der Geruch nach ein paar Wochen.

2. Absaugen

Tatami absaugen

Die Matten können auf niedrigster Stufe mit einem Staubsauger abgesaugt werden (am besten mit dem Polsteraufsatz). So werden Staub und Schmutz tiefenrein entfernt. Sollte es zu Flecken gekommen sein, benutzen Sie ein weiches halbfeuchtes Tuch, mit dem Sie die Flecken vorsichtig abwischen. Danach müssen die Tatamis vollständig austrocknen.

3. Durchlüften

Tatami durchlüften

Die Tatamis selbst sollten halbjährlich einmal aufgestellt werden, um gut auszulüften. Werden die sie als Unterlage für eine Futonmatratze verwendet, sollte das Futon idealerweise häufig gewendet und umgeklappt oder aufgerollt werden. Die Feuchtigkeit, die sich nachts durch Wärme und Schweiß bildet, kann trocknen und dringt so nicht in den Tatami ein.

4. Trocknen

Tatami trocknen

Sobald die Sonne im Frühjahr scheint und die Temperatur steigt, kann man die Matten auch mal für ein paar Stunden draußen aufstellen. Das UV-Licht der Sonne tötet die meisten Keime und Bakterien auf den Reisstrohmatten ab, während der Wind sie gut durchlüftet.

Alle Tipps und Hinweise zur Futonunterlage Tatami im Video von Futonwerk

Video: Worauf liegt mein Futon? - Youtube 4:47 min.

Wie groß sind Tatami Matten?

Traditionell sind die Maße der Tatamis festgelegt. Im alten Japan wurde Tatami sogar als Maßeinheit verwendet. Üblicherweise war ein Tatami ein halbes Ken breit und ein Ken lang. Wenngleich die Länge eines Kens, je nach Region, zwischen 155 cm und 191 cm variieren kann, ist das gängigste Maß hierfür bei 1,80m.

Das klassische Tatami-Maß ist also 90x180cm. In diesem Maß wird auch das klassische Tatami-Square gelegt, aus 4x 90 / 180 cm und 1x 90 / 90 cm, das dann 2,70 m x 2,70 m im Außenmaß ist.

Ein Tatami-Square lässt sich natürlich auch mit unserem Europäischen Maß 100x100 cm legen, 4x 100/200 und 1x 100/100 cm, mit einem Außenmaß von 3 x 3m.

Da die Nachfrage nach den Reisstrohmatten im europäischen Raum enorm gestiegen ist, gibt es Tatami-Matten in gängigeren Maßen wie 100x200cm, 90x200cm, 80x200cm, 70x200cm, sowie 90x180cm und natürlich 90x90cm und 100x100cm.

Tatami square

Quadratisches Format eines Tatami

Tatami Matten

Rechteckiges Format eines Tatami